Farben, Lacke und Pigmente

1 August 2018
19 August 2019

Farbigkeit um uns herum, sei es in Form von Textilien, Alltagsgegenständen oder Gedrucktem wie Bücher und Zeitschriften, gehört wie selbstverständlich zu unserem Leben. Das war nicht immer so: Lange Zeit war man etwa zum Färben von Textilien auf knappe, kostbare Naturfarbstoffe angewiesen und die Verfügbarkeit von Pigmenten prägte gar verschiedene Stilepochen der Malerei. Über die Jahre wurde in ChiuZ eine ganze Reihe von Publikationen zum Themenbereich Farbe im weitesten Sinne publiziert. Eine Auswahl davon haben wir für Sie in diesem virtuellen Themenheft zusammengestellt und kategorisiert. Den Anfang machen „Farben und die chemische Industrie“ mit überwiegend historischen Artikeln, die sich mit den Farbstoffen befassen, welche den Beginn der Großchemie markierten. Interdisziplinär wird es in der Kategorie „Pigmente und Farben in Kunst und Kultur“. „Farben und Lacke im Alltag“ und „Farbstoffe in der Natur“ liefern viele Erklärungen für Phänomene aus unserer täglichen Erfahrungswelt. Nicht fehlen darf natürlich die Sammlung der „Experimente“, die zum Teil mit einfachen Mitteln nachgemacht werden können.

Farben und die chemische Industrie

Von Steinkohlenteer bis zu Krebsmedikamenten: 150 Jahre Bayer

Von Steinkohlenteer bis zu Krebsmedikamenten

Alle Farben des Regenbogens aus der Retorte zu gewinnen – damit startete das Unternehmen Bayer im heutigen Wuppertal-Barmen. Was als kleine Farbenfabrik begann, ist zu einem Weltkonzern gewachsen. Vergangenes Jahr feierte Bayer sein 150-jähriges Bestehen. Ein Streifzug durch die Evolutionsgeschichte der chemischen Verbindungen zeigt die Erfindungen der Bayer-Forscher.

Filmfabrik Wolfen

Vom Blutlaugensalz zur größten europäischen Filmfabrik: Agfa und die Anfänge der Fotografie. Teil 1 von 3

Vom Blutlaugensalz zur größten europäischen Filmfabrik

Das 19. Jahrhundert war eine spannende Forschungs- und Technikzeit. Die Chemie erwachte als Wissenschaft und Industrie. Engagierte Chemiker erkundeten die Geheimnisse des Steinkohlenteers, gründeten Fabriken, und kreative Techniker schufen eine neue Generation von Maschinen und Anlagen. In den Chemiewerken setzten sie die wissenschaftlichen Erkenntnisse in neue, zukunftsweisende Produkte um, mit denen sie die Gesellschaft bereicherten. In dieser Pionierzeit wurden auch zwei kleine Berliner Chemieunternehmen gegründet, aus denen später die Weltmarke “Agfa” hervorging. Ursprünglich konzentriert auf die Entwicklung und Produktion von Teer- oder Anilinfarbstoffen, erschloss sich das Unternehmen, mit viel Pioniergeist, Engagement, Innovationen und finanziellem Risiko, ein neues, zum großen Teil noch unerforschtes Geschäftsfeld – die Fotografie.

Zum praktikablen Farbfilm: Auf dem Weg zum Gipfel. Teil 2 von 3

Zum praktikablen Farbfilm

Ein Jahrhundert lang versuchten zahllose Fotografen, Wissenschaftler und Amateure, dem Schwarz-Weiß-Film Farbe zu geben. Eine unüberschaubare Vielfalt mehr oder weniger ernsthafter Ideen wurden entwickelt und Experimente dazu durchgeführt. Am 17.Oktober 1936 war es endlich soweit. Wissenschaftler der Agfa Filmfabrik Wolfen präsentierten den ersten praktikablen Mehrschichtenfarbfilm. Der Farbfilm und das Farbfoto traten ihren Siegeszug an.

Wiederaufbau und schleichender Niedergang: Filmfabrik Wolfen. Teil 3 von 3

Wiederaufbau und schleichender Niedergang

1945 wurde die Filmfabrik Wolfen zerstört, geplündert und das Know-how offengelegt. Ein mühseliger Wiederaufbau begann. Das Werk erreichte nie mehr die einstmals führende Stellung. Die gesellschaftspolitischen und damit verbundenen ökonomischen Zwänge führten zu einem schleichenden Niedergang, der durch die friedliche Revolution von 1989, den Zwang, sich auf die Marktwirtschaft einzustellen und den schnellen Einzug der digitalen Fotografie noch beschleunigt wurde. Nach 85 Jahren Forschung und Produktion endete damit 1994 in Wolfen die Geschichte der analogen Mehrschichtenfarbfotografie.

Pigmente und Farben in Kunst und Kultur

To Tattoo or not to Tattoo: Vom Pigment zum Porträt

To Tattoo or not to Tattoo

“Es gibt keine Nation, von den Polargebieten im Norden bis nach Neuseeland im Süden, in der sich die Einwohner nicht tätowieren” stellte bereits Charles Darwin in seiner “Entstehung der Arten” fest. Die gegenwärtige Renaissance der Tätowierung greift also nur eine über Jahrhunderte gepflegte Tradition auf. 2009 war bereits jeder vierte Deutsche zwischen 25 und 34 Jahren tätowiert, in Europa mehr als 100 Millionen Menschen. Was passiert unter unserer Haut beim und nach dem Einbringen der Farbpigmente? Verfolgen wir eine Tätowierung aus chemischer Sicht.

Joseph Beuys und die Braunkreuzfarbe: Kunst analysieren

Joseph Beuys und die Braunkreuzfarbe

Bis heute faszinieren Begriff und Verwendung einer Substanz, die der Künstler Joseph Beuys bereits früh in sein Werk einbrachte und die sich beharrlich bis zu seinen letzten Arbeiten immer wieder zeigt: die Braunkreuzfarbe. Viele der von ihm verwendeten Materialien sind bekannt und muten fast profan an; die Braunkreuzfarbe jedoch hat das Geheimnis ihres Wesens bewahrt. Hier offenbart sie etwas davon...

Synthetisches Blau als Wegbereiterin des Impressionismus

Synthetisches Blau als Wegbereiterin des Impressionismus

Chemie und Kunstmalerei werden selten miteinander in Verbindung gebracht – zu Unrecht. Die großen Fortschritte der Chemie, als sie sich im 18. Jahrhundert zu einer exakten Wissenschaft und im 19. Jahrhundert als chemische Industrie entwickelte, haben bedeutende Spuren hinterlassen.