Analytik rund ums Holi-Pulver†
Indisches Ritual und zeitgemäße Ausbildung
Dem Hause Flad, Stuttgart, zum 65jährigen Bestehen gewidmet
Abstract
deBei Holi-Parties wird – in Anlehnung an ein hinduistisches Ritual – ein stärkehaltiges gefärbtes Effekt-Pulver (Holi-Pulver) in Menschenmassen geworfen. Die Feuerwehr warnt: Durch Funken, z.B. von Zigaretten, könnte es zur Staubexplosion kommen. Wichtige Einflussparameter, die das Explosionsverhalten von Stäuben bestimmen, sind die stoffliche Zusammensetzung von Stäuben, der Wassergehalt und die Feinheit. Diese Parameter werden an Holi-Pulvern eines deutschen sowie eines indischen Anbieters untersucht. Der Parameter stoffliche Zusammensetzung erweist sich als zentral. Die Holi-Pulver des indischen Anbieters bestehen zu über 90 % aus brennbarer (Mais-)Stärke. Die Holi-Pulver des deutschen Anbieters sind so ausbalanciert, dass sowohl Stärke als auch Inertstoffe enthalten sind. Mit Hilfe von Modell-Stoffgemischen wird ermittelt, dass die Explosionsfähigkeit der Stoffgemische mit zunehmendem Inertstoffanteil deutlich herabgesetzt wird. Alle Zündversuche werden mit einer für Schule und Ausbildung entwickelten Low-Cost-Hartmann-Apparatur durchgeführt.
Abstract
enThese days, people use starch-containing, coloured powder to throw it at each other during Holi parties – events based on a Hindu ritual. Fire departments warn that sparks, for example from cigarettes, could lead to dust explosions. The explosiveness of dusts depends on a number of parameters. Composition, water content and particle size are important ones. This study examines these parameters for Holi powders from a German and an Indian provider. Composition proves to be the main influence on explosiveness. The “Indian” Holi powder is made up from over 90 % combustible (corn-)starch. The “German” product is more balanced containing starch and inert substances. Model mixtures are used to determine explosiveness. Mixtures with a starch content of over 90 % turn out to be highly explosive. All experiments are conducted with a low-cost Hartmann apparatus.