Pilotstudie zur Anwendung von intraoralen Apparaturen bei schlafbezogener Atmungsstörung in Deutschland
The Usage of Oral Appliances in the Treatment of Sleep Disordered Breathing in Germany – A Pilot Study
Abstract
deZusammenfassung Fragestellung Die “continuous positive airway pressure” (CPAP)-Therapie ist die etablierte Behandlungsform der obstruktiven Schlafapnoe (oSA). Alternativ zur CPAP-Therapie werden vor allem bei CPAP-Intoleranz oder geringgradigem Befund zunehmend orale Apparaturen (OA) eingesetzt. Ziel dieser Untersuchung war es, im Sinne einer Pilotstudie orientierende Zahlen zur Anwendung von OA bei schlafbezogener Atmungsstörung in Deutschland zu erheben. Methodik Ein Fragebogen zur Therapie von schlafbezogenen Atmungsstörungen mit OA wurde über die offiziellen Publikationsorgane der Deutschen Gesellschaften für Schlafmedizin, für Hals-Nasen-Ohren und Zahnheilkunde veröffentlicht. Erfasst wurden Daten zur therapeutischen Vorgehensweise, der Verordnungshäufigkeit, den Kosten und der vom Behandler bewerteten Effizienz der OA-Therapie. Zielgruppe waren schlafmedizinisch tätige Ärzte und Zahnärzte, die Patienten mit obstruktiven Schlafstörungen behandelten. Der Beobachtungszeitraum war das Jahr 1999. Ergebnisse Insgesamt wurden 137 Fragebögen beantwortet zurückgesandt. OA wurden in 50,4 % der erfassten Institutionen verordnet. Von 69 Ärzten wurden insgesamt 1 768 OA rezeptiert. Insgesamt 3,4 % der erfassten Patienten mit schlafbezogener Atmungsstörung wurden mit OA versorgt. Etwas mehr als 50 % der eingesetzten OA funktionierten nach dem Prinzip der Unterkieferprotrusion. Der Median der Abbruchquote lag bei 10 % der mit OA behandelten Patienten. Bei 73 % der verordnenden Ärzte lagen die entstehenden Gesamtkosten pro Gerät zwischen 250 und 750 EUR. Schlussfolgerungen Etwa die Hälfte der erfassten Einrichtungen verordnen OA, die zu etwas mehr als 50 % nach dem Prinzip der Unterkieferprotrusion funktionieren. Zukünftige Studien sollten Effektivität, Wirkungsweise und -rate, Compliance, Komplikationen, Kosten, Zeitpunkt bis zum Eintreten des vollen Therapieeffektes, Patientenselektion und Differentialindikation prospektiv untersuchen.
Abstract
enSummary Question of the Study CPAP (continuous positive airway pressure) is well established as a treatment of obstructive sleep apnoea (OSA). In the case of CPAP-intolerance or mild OSA, oral appliances (OAs) are increasingly used. The aim of the study was to evaluate data concerning the application of OA in Germany. Methods A questionnaire was sent to the members of the German Sleep Society, Dental Society and Ear, Nose and Throat Society via the respective official journals. The survey targeted physicians specialized in sleep-disordered breathing and dentists treating OSA patients. The questionnaire mainly dealt with treatment approaches, design of OA, frequency of OA prescription, costs and efficacy. The observation period was 1999. Results In total, 137 questionnaires were returned. OA was prescribed by 50.4 % of the registered institutions. Sixty-nine specialists treated a total number of 1768 patients with OA. In total, 3.4 % of the registered OSA patients were treated with an OA. More than half of the inserted OAs were mandibular advancement appliances. Ten per cent (median value) of patients with an OA discontinued treatment. More than 70 % of physicians estimated the total costs for OA treatment at between 250 and 750 EUR. Conclusions Approximately half the institutions in Germany that replied to the questionnaire prescribe OA. In more than 50 %, these were mandibular advancement devices. Based on the results of the presented study, prospective controlled trials should focus on efficacy, working mechanism, compliance, side effects, costs, and adequate patient selection.