Biolumineszenz chemisch betrachtet
Abstract
Maritime Biolumineszenz
Dem faszinierenden Phänomen der Biolumineszenz haben wir zwei Aufsätze gewidmet. In diesem zweiten Teil befassen wir uns mit der maritimen Biolumineszenz. Wir erkunden die Tiefsee der Weltmeere mit ihren leuchtenden Quallen, wir begeben uns nach Japan an die Küste der Toyama-Bay, wo jedes Jahr im späten Frühling Dinoflagellaten und Leuchtkrebse ein schillerndes Schauspiel bereiten. Schließlich werden wir feststellen, dass selbst Bakterien in der Lage sind zu leuchten und diese Fähigkeit innerhalb von symbiotischen Beziehungen auch anderen Lebewesen zur Verfügung stellen. Aber man muss nicht unbedingt weit reisen: Unser Titelbild zeigt die Fluoreszenz einer Koralle angeregt mit blauem Licht, im Meeresaquarium von Zella-Mehlis/Thüringen.
Die terrestrische Biolumineszenz steht im Mittelpunkt des ersten Aufsatzes, der in Heft 1/2023 erschienen ist: https://doi.org/10.1002/ciuz.202000081 Ausgangspunkt sind von Glühwürmchen erleuchtete heimische Wiesen in einer lauen Sommernacht. Danach reisen wir in den atlantischen Regenwald Brasiliens mit seinen biolumineszenten Pilzen reisen und begeben uns dann nach Neuseeland, wo biolumineszente Schnecken die Flüsse besiedeln und Mückenlarven in den Waitomo-Höhlen gleich einem Sternenhimmel triumphieren. Schließlich erkunden wir die Weiten der Sibirischen Steppen mit ihren zahllosen Leuchtinsekten und Ringelwürmern.
In beiden Aufsätzen stellen wir die Biolumineszenz der einzelnen Organismen in ihrem entdeckungshistorischen, ökologischen und geographischen Kontext vor und beleuchten detailliert die Mechanismen der dabei ablaufenden chemischen Reaktionen.