Volume 92, Issue 7 p. 795
Editorial
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Separation Units 4.0: Eine große Chance in der Megakrise

Sebastian Zeck

Sebastian Zeck

Wanted Technologies, Deutschland

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Hans-Jörg Bart

Hans-Jörg Bart

Technische Universität, Kaiserslautern, Deutschland

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Marcus Grünewald

Marcus Grünewald

Ruhr-Universität, Bochum, Deutschland

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First published: 24 June 2020

Abstract

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Als im Oktober 2019 in der evangelischen Akademie in Tutzing das Symposion der Fachgemeinschaft Fluiddynamik und Trenntechnik unter dem Motto „Separation Units 4.0” stattfand, ahnte noch niemand mit welcher Megakrise unser weltweites Gesellschafts- und Wirtschaftssystem nur ein halbes Jahr später konfrontiert sein wird. Betroffen sind alle Staaten, alle gesellschaftlichen Strukturen und Prozesse und nicht zuletzt jeder einzelne von uns. Die Weltwirtschaft ist binnen weniger Wochen in eine tiefe Rezession geraten und ein Ende ist derzeit nicht absehbar. Aber „in jeder Krise steckt auch eine Chance”. Fast alle Experten prognostizieren nach Corona eine immense Beschleunigung der Digitalisierung und Automatisierung in allen Lebensbereichen und insbesondere in industriellen Prozessen. Insofern erhalten die Themen des Tutzing Symposions „Separation Units 4.0” eine ungeahnte zusätzliche Schubkraft zur Veränderung.

Trotz Corona bleibt nach wie vor die Beherrschung des Klimawandels ein vordringliches Ziel. Die chemische Industrie in Europa hat sich verpflichtet spätestens in 2050 CO2-neutral zu sein. Themen wie Nutzung neuer Rohstoffe aus erneuerbaren Quellen, Kreislaufwirtschaft, Energiewandel aus erneuerbaren Rohstoffen stehen ganz oben auf unserer Agenda. Die Trenntechnik als derzeit einer der größten Energie und Ressourcenverbraucher der chemischen Industrie muss dementsprechend ihren adäquaten Beitrag leisten, indem sie neue Konzepte und Maßnahmen zur Reduktion des CO2-Footprints entwickelt und realisiert.

Die Fachgemeinschaft Fluiddynamik und Trenntechnik ist die Heimat vieler seit Langem etablierter und erfolgreicher Arbeitsgebiete bzw. Fachgruppen der thermischen Trenntechnik. Besonders deshalb ist es erforderlich, die strategische Ausrichtung von Zeit zu Zeit auf den Prüfstand zu stellen, insbesondere unter dem Blickwinkel der derzeit ablaufenden digitalen Transformation und den immensen Herausforderungen durch den Klimawandel. Etwa 90 Entscheidungsträger aus Industrie, Forschungseinrichtungen und Hochschulen nahmen an interdisziplinären Vorträgen, Workshops und Diskussionsrunden teil. Ziel des 58. Tutzing-Symposions war die Entwicklung eines Zukunftsbildes der Trenntechnik insbesondere unter dem Aspekt der Digitalisierung. Daraus wurden strategische und konzeptionelle Maßnahmen für Forschungsinitiativen, Aus- und Weiterbildung und die zukünftige Ausrichtung der Fachgemeinschaft abgeleitet.

Kernelement des Symposions waren fünf vom Programmkomitee vorgegebenen Themenclustern.

Das Themencluster A: Apparate heute & morgen, beschäftigte sich mit neuen Geschäfts- und Betreibermodellen für Apparateentwickler und Anwender und neue Design-, Auslegungs- und Fertigungsmethoden für Trennapparate der Zukunft.

Das Themencluster B: Neue Entwicklungen in der Sensor- und Messtechnik, beschäftigte sich mit den Fragestellungen: Was soll in Zukunft wie gemessen werden und wie sind digitale Sensoren in Anlagen zu integrieren?

Das Themencluster C: Kombination von Daten und Modellen: Möglichkeiten und Grenzen, beschäftigte sich in den Kategorien Anwendungen, Daten, Modelle und Methoden mit Fragen zur Datenverfügbarkeit, Modellierung und Simulation.

Das Themencluster D: Trenntechnik in der Life Science – Prozess sucht Anlange, beschäftigte sich mit Fragestellungen zur inhouse und externen Produktion.

Das Themencluster E: Herausforderungen für die Fluid-Trenntechniken in der Zukunft, beschäftigte sich mit Methoden und Apparaten zur Lösung der zukünftigen Trennprobleme, Kompetenzen, die ein Verfahrensingenieur der Zukunft benötigt, und den Herausforderungen, die sich daraus für die Ausbildung ergeben.

In dieser Ausgabe der Chemie Ingenieur Technik finden Sie einen Großteil der präsentierten Impulsreferate ergänzt um weitere Beiträge, die den Themenkomplex abrunden. Wir werden im Rahmen eines temporären Arbeitskreises ein Positionspapier unter der Überschrift „Separation Units 4.0” erarbeiten, in das alle Impulse und Aspekte einfließen werden. Lassen Sie sich davon inspirieren, an der Zukunft der thermischen Trennverfahren mitzuwirken. Als Ansprechpartner hierfür stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung (https://processnet.org/Fachgemeinschaften/Fluiddynamik+und+Trenntechnik/Separation+Units+4_0.html).

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