Volume 101, Issue 9 pp. 1220-1234
Aufsatz
Full Access

Die Anfänge der Organischen Photochemie

Prof. Dr. Heinz D. Roth

Corresponding Author

Prof. Dr. Heinz D. Roth

Department of Chemistry, Wright Rieman Laboratories Rutgers University, New Brunswick, NJ 08903 (USA)

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First published: September 1989
Citations: 56

Abstract

Photochemische Reaktionen unter dem Einfluß von Sonnenlicht finden auf dem Planeten Erde sicherlich schon seit Milliarden von Jahren statt. Wie sind nun Wissenschaftler auf die Idee gekommen, daß die Wechselwirkung von Materie mit Licht nicht nur physikalische Phänomene erzeugen kann, sondern manchmal auch die chemische Beschaffenheit der Materie verändert? Sobald die Sonnen wärme als Energiequelle für Destillationen genutzt wurde, war die Entdeckung photochemischer Reaktionen nur noch eine Frage der Zeit. Man kann sich drei Arten von Veränderungen vorstellen, die das Interesse eines Chemikers erweckt haben könnten: Farbänderungen, die Entwicklung von Gasblasen (zum Beispiel von Sauerstoff bei der Photosynthese) und die Ausscheidung eines Photoproduktes, das weniger löslich ist als die Ausgangsverbindung. Kaum vorhersehbar war dagegen die Beobachtung, daß Sonnenlicht Santoninkristalle zerspringen läßt, weil Santonin und sein Photoprodukt unterschiedliche Kristallgitter haben. – Im Laufe des achtzehnten und neunzehnten Jahrhunderts wurde eine Fülle unterschiedlichster photochemischer Reaktionen entdeckt, einige zufällig, andere als Ergebnis sorgfältig geplanter Versuche. Aber erst mit dem Anbruch des zwanzigsten Jahrhunderts war die Zeit schließlich reif für großangelegte, systematische Untersuchungen, die die Photochemie als ein wichtiges Teilgebiet der Chemie etablierten.

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