Volume 129, Issue 34 pp. 10152-10153
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Matthias Drieß

First published: 27 June 2017
Citations: 2

Graphical Abstract

Das Geheimnis, ein erfolgreicher Wissenschaftler zu sein, ist, mehr an die Zukunft als an die Vergangenheit zu glauben und Herausforderungen anzunehmen. Mein liebstes Molekül ist Siliciumdioxid ...“ Dies und mehr von und über Matthias Drieß finden Sie auf Seite 10152.

Matthias Drieß

Der auf dieser Seite vorgestellte Autor hat seit dem Jahr 2000 mehr als 50 Beiträge in der Angewandten Chemie veröffentlicht; seine neueste Arbeit ist:

“Silylene–Nickel Promoted Cleavage of B−O Bonds: From Catechol Borane to the Hydroborylene Ligand”: T. J. Hadlington, T. Szilvási, M. Driess, Angew. Chem. Int. Ed. 2017, 56, 7470; Angew. Chem. 2017, 129, 7578.

Die Forschung von M. Drieß war auch auf dem Innenrücktitelbild der Angewandten Chemie vertreten:

“An Isolable Silicon Dicarbonate Complex from Carbon Dioxide Activation with a Silylone”: A. Burchert, S. Yao, R. Müller, C. Schattenberg, Y. Xiong, M. Kaupp, M. Driess, Angew. Chem. Int. Ed. 2017, 56, 1894; Angew. Chem. 2017, 129, 1920.

  • Geburtstag:
  • 7. Juli 1961
  • Stellung:
  • Professor für Chemie, Technische Universität Berlin
  • E-Mail:
  • [email protected]
  • Homepage:
  • http://www.metallorganik.tu-berlin.de/menue/metalorganics_and_inorganic_materials/parameter/de/
  • ORCID:
  • 0000-0002-9873-4103
  • Werdegang:
  • 1981–1985 Studium der Chemie (1981–1984) und Philosophie (1983–1985) an der Universität Heidelberg 1988 Promotion bei Prof. Walter Siebert, Universität Heidelberg 1988–1989 Postdoktorat bei Prof. Robert West, University of Wisconsin-Madison 1993 Habilitation bei Prof. Walter Siebert, Universität Heidelberg
  • Preise:
  • 2010 Alfred-Stock-Gedächtnispreis der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh), 2011 Wacker Silicone Award, 2012 Mitglied der Deutschen Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, 2014 Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
  • Forschung:
  • Molekulare Modelle von Heterogenkatalysatoren und bioinspirierten Homogenkatalysatoren; molekularer Zugang zu Heterogenkatalysatoren für eine effiziente solare and elektrochemische Energieumwandlung; Organometall- und Koordinationschemie zur Aktivierung von kleinen Molekülen; Realisierung von ungewöhnlichen Koordinationsmodi von Hauptgruppenelementen, insbesondere Silicium und Germanium
  • Hobbys:
  • Schöngeistige Literatur, Schwimmen und Wein
  • Das Geheimnis, ein erfolgreicher Wissenschaftler zu sein, ist, mehr an die Zukunft als an die Vergangenheit zu glauben und Herausforderungen anzunehmen.

    Mein liebstes Molekül ist Siliciumdioxid.

    Meine Wissenschafts“helden” sind Michael Faraday, Linus Pauling und Gerhard Ertl.

    Das Wichtigste, was ich von meinen Studenten gelernt habe, ist, geduldig zu sein und glücklich darüber, dass ich sie habe.

    Mein Hauptcharakterzug ist, mit Leidenschaft zu denken und zu handeln.

    Mein Lieblingsautor ist Hermann Hesse.

    Was ich an meinen Freunden am meisten schätze, ist, dass sie auf mich als Person aufpassen.

    Mein Lieblingsmaler ist Joan Miró.

    Mein Lieblingskomponist ist Johann Sebastian Bach.

    Mein Motto ist: Genieße jeden Tag, denn es könnte dein letzter sein (Marc Aurel).

    Mit achtzehn wollte ich Theoretiker werden.

    Ich warte auf die Entdeckung von außerirdischem Leben.

    Die aktuell größte Herausforderung für Wissenschaftler ist, die Dummheit zu besiegen.

    Chemie macht Spaß, weil man neue Materialien herstellen kann.

    Junge Leute sollten Chemie studieren, weil die heutige Chemie überall Einfluss hat.

    Wenn ich für einen Tag jemand anders sein könnte, wäre ich Leonardo da Vinci

    Die wichtigsten künftigen Anwendungen meiner Forschung sehe ich in der Bereitstellung von robusten anorganischen Materialien für die chemische Energieumwandlung.

    Wenn ich ein Auto wäre, wäre ich ein Camaro Mustang.

    Mein erstes Experiment war die erfolgreiche Synthese von HBr aus H2 und Br2 zum Leidwesen meiner Nachbarn.

    Mein Lieblingszitat ist: “Man muß die Dinge so einfach wie möglich machen, aber nicht einfacher” (A. Einstein).

    Wie hat sich Ihre Herangehensweise an die chemische Forschung seit Beginn Ihrer Karriere geändert?

    Als ich meine unabhängige Forschung auf dem Gebiet der Organometallchemie einiger schwerer Hauptgruppenelemente begann, habe ich hauptsächlich die Schönheit der Molekülsynthese genossen, indem ich aus reiner Neugierde neue Methoden kennenlernte und Jagd auf unbekannte Bausteine machte. Es gab keine Fragen von Gutachtern oder Förderorganisationen, ob die Ergebnisse oder die geplante Forschung zur Lösung eines länger bestehenden chemischen Problems nützlich sein könnten. Selbstvertrauen hatte Vorfahrt. Ich denke “wichtig” war für mich, dass ich die meiste Zeit zum Nachdenken über fundamentale Zusammenhänge in der exzellenten Umgebung meiner Alma Mater aufwenden durfte (die Wahl der “richtigen” Umgebung/Institution ist wichtig!), die mir die Möglichkeit bot, Wissen und Erfahrungen zu sammeln und die Chemie in einem breiteren Sinne auch für Nichtspezialisten und Laien zu lehren. Das hat mein intellektuelles und praktisches Selbstvertrauen geprägt, das notwendig ist, um wissenschaftliche Grenzen zu überschreiten und Herausforderungen anzunehmen. Meine Herangehensweise an die chemische Forschung hat sich kaum geändert: Ich glaube an Moleküle!

    Wie, glauben Sie, wird sich Ihr Forschungsgebiet in den nächsten zehn Jahren entwickeln?

    In den letzten 20 Jahren hat der Wissenszuwachs in der Molekülchemie ein enormes wissenschaftliches Niveau erreicht, das zunehmend auch andere Disziplinen dazu ermutigt, die Vorhersagekraft und Kreativität der Molekülsynthese zu nutzen. Die Molekülchemie wird auch in Zukunft für viele chemische Teildisziplinen von zentraler Bedeutung sein. Ich denke, dass die Organometallchemiker weit mehr von der noch unbekannten Chemie der schweren Metalle, aber auch der häufigsten Elemente der Erdkruste im Kontext der grünen Chemie enthüllen werden. Die Entwicklung molekularer Vorstufen und metastabiler Organometallspezies mit ungewöhnlichen elektronischen und Strukturmerkmalen wird einen riesigen Wissensfundus über die Chemie unedler Metalle evozieren, der für das Design von komplexen Funktionsmaterialien (“realen Stoffen”), die keine giftigen und teuren Metalle enthalten, unverzichtbar ist; ein Prozess, für den die Zusammenarbeit mit der Theorie und anderen Gebieten, einschließlich dem Molekül-Engineering, unabdingbar ist. Ich hoffe, dass die Fortschritte in der Organometallchemie auch die Gründung von Start-ups in der grünen Chemie katalysieren werden.

    Meine fünf Top-Paper:

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