Tumorhemmende Metallverbindungen: Entwicklung, Bedeutung und Perspektiven
Abstract
Die weltweit in der Klinik etablierten tumorhemmenden Metallverbindungen Cisplatin, Carboplatin und Oxaliplatin werden erfolgreich vor allem in der Kombinationschemotherapie mit etablierten rein organischen Tumortherapeutika eingesetzt. Die besten Ergebnisse werden mit Cisplatin am Hodentumor mit Heilungsraten um 90 % erzielt. Leider ist das Wirkungsspektrum der vorangenannten Platinkomplexe beschränkt, und es kommt mitunter zu sehr erheblichen Nebenwirkungen. Die Ausweitung des Indikationsspektrums sowie eine Verringerung der systemischen Toxizität scheint mit der Entwicklung neuer Metallkoordinationsverbindungen möglich, die Ruthenium oder Gallium als Zentralion enthalten. Die Ergebnisse aus zwei Phase-I-Studien stimmen hoffnungsvoll.