Volume 36, Issue 1 pp. 10-20
Artikel

Antazida – Ein historischer Überblick: Konstanz und Wandel im Lauf der Jahrhunderte

Wolfgang Meyer

Wolfgang Meyer

Staudacher Straße 3b, 81825 München

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First published: 14 December 2006
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Abstract

Mineralische antazide Arzneistoffe wurden über Jahrtausende hinweg zur Behandlung von gastrointestinalen Beschwerden eingesetzt. Doch erst mit der Entdeckung der Magensäure zu Beginn des 19. Jahrhunderts erfolgte eine intensivere Erforschung dieser Substanzklasse. Antazida waren dann fast 200 Jahre lang eine der wichtigsten Stützen in der konservativen Ulkustherapie. Einen Höhepunkt markiert die von Sippy nach dem Ersten Weltkrieg entwickelte Hochdosistherapie. Vor ca. 30 Jahren begann sich jedoch das Bild zu ändern. Mit der Einführung der H2-Rezeptorantagonisten schwand die Bedeutung der Antazida, obwohl im direkten klinischen Vergleich ihre therapeutische Gleichwertigkeit gezeigt und auch neue pharmakologische Eigenschaften belegt werden konnten. Man sprach sogar von einer Renaissance der Antazida. Durch die Entdeckung von Helicobacter pylori und die Einführung der Protonenpumpenhemmer vor ca. 20 Jahren wurden die Antazida bei der Primärbehandlung des Ulcus ventriculi et duodeni und der gastro-ösophagealen Refluxkrankheit indes endgültig in den Hintergrund gedrängt. Gleichwohl spielen sie in der Selbstmedikation auch heute noch eine bedeutende Rolle.

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