Bryozoen kontrollieren ihre Biofilme: “Gepflegte” Mikrogärten auf belebter Oberfläche
Abstract
Sessile Meerestiere stellen “belebte” marine Substrate dar, auf denen Biofilme ausgebildet sein können.
Neben anderen Bryozoenarten ist auch das Blättermoostierchen Flustra foliacea ein Beispiel dafür, dass die Wirte die Bedingungen für ihren Biofilmaufwuchs kontrollieren. Drei Indizien sprechen dafür, dass die Zooide von F. foliacea dem Bewuchs nicht passiv ausgesetzt sind, sondern Einfluss auf die Art und Üppigkeit des Biofilms nehmen: 1. Die Biofilme der Kolonien aus Freiland und Hälterung unterscheiden sich nicht grundlegend voneinander, obwohl die abiotische Umwelt nicht völlig identisch ist. 2. Der Biofilmbewuchs ist je nach räumlicher Sensibilität der Zooide zonal geringer oder stärker. 3. Ungehemmtes Wachstum, obwohl für Biofilme typisch, findet nicht statt, die REM-Analyse vermittelt eher den Eindruck “durch Pflege gestalteter Mikrogärten”.