Adansonia digitata

Peter Schütt

Peter Schütt

Lehrstuhl für Forstbotanik, LMU München, Freising, Germany

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Heino Wolf

Heino Wolf

Sächsische Landesanstalt für Forsten, Graupa, Germany

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First published: 30 January 2014

Erstpublikation als Teil der Loseblattausgabe: 20.11.1996

Abstract

Der Baobab, ein mächtiger, für Menschen und Tiere der afrikanischen Savannen ungemein wichtiger und die Landschaft prägender Baum, zählt gewiß zu den bizarrsten und lebenstüchtigsten Pflanzenarten überhaupt. Allein durch den bis zu 10 m dicken, oft flaschenförmigen, tief gefurchten, aber relativ kurzen Stamm und die aus kräftigen, eher unförmigen Ästen bestehende, weite Krone ist er unverkennbar. A. digitata kommt im Extrem mit 90 mm Niederschlag pro Jahr aus, stellt äußerst geringe Bodenansprüche, ist aber frostempfindlich. Sein weiches, schwammiges Holz speichert Wasser, eine Eigenart, die sich außer den Menschen auch Elefanten zu nutze machen. Sie entfernen die Rinde mit den Stoßzähnen, holen das feuchte Holz mit dem Rüssel heraus und kauen es. Die Art hat keinerlei forstwirtschaftliche Bedeutung, es gibt aber kaum einen Teil des Baumes, der von der einheimischen Bevölkerung nicht als Nahrungsmittel, als Viehfutter, für die Anfertigung von Kleidung und Gebrauchsgegenständen oder als Medizin genutzt wird. Die Blüten öffnen sich nur für 24 Stunden und werden von Fledermäusen bestäubt. Die großen Früchte haben ein süßliches, von vielen Tierarten geschätztes Fruchtfleisch. Das Höchstalter der Affenbrotbäume wurde oft überschätzt. Neuere, mit der Radiocarbon-Methode gewonnene Daten ergeben ein Alter zwischen 1100 und 2000 Jahren. Aufgrund seines markanten Aussehens, seines vielfältigen Nutzens sowie seiner kulturellen und spirituellen Bedeutung gilt der Baobab als ein Wahrzeichen Afrikas.

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